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Threads - Echt jetzt?
Die Frage für 2024 lautet nicht, ob Threads ein weiterer, zu bespielender Kanal ist, sondern wie Unternehmen und Institutionen in Zukunft grundsätzlich mit Social Media umgehen wollen.
Ganz abgesehen von der Mannigfaltigkeit der theoretisch zu bespielenden Marketing-Kanäle ([https://jess3.com/projects/brian-solis-conversation-prism-v5/](https://jess3.com/projects/brian-solis-conversation-prism-v5/?ref=ergonomicon.de)) und meiner persönlichen, stark ausgeprägten Skepsis gegenüber dem Meta-Konzern (Facebook, Instagram, Whats-App und Threads) halte ich die Fragestellung, ob Unternehmen und Institutionen nun auch Threads nutzen sollen, für zu kurz gegriffen.
#Threads versus #X? Da gibt es keinen Unterschied und beide Konzerne sollten gemieden werden. Dass das nach eventuell 15 Jahren Betrieb für das eine oder andere Unternehmen schwer verdauliche Kost ist und dass die dort eingepflegten Inhalte und gepflegten Kontakte nur schwer bis gar nicht ersetzt werden können, ist der beste Beweis dafür, die Unternehmenskommunikation und das Produktmarketing zukünftig nicht mehr von einzelnen Plattformen abhängig zu machen. Die letzten Monate, eher Jahre - seit meinem kompletten Ausstieg bei #Meta in 2018 nachdem Skandal um #CambridgeAnalytica - höre ich immer wieder: "Ja, aber... nutzen doch alle" Reichweite, Followerzahl etc. Das es mit der vermeintlichen Reputation für die Meta-Plattformen ganz schnell zu Ende gehen kann, dürfte spätestens der Fall von X ehemals #Twitter gezeigt haben.
**Gibt es aktuell noch wirklich ernstzunehmende Unternehmen beziehungsweise Marken, die X nutzen?**
Bei Threads gibt es einen wesentlichen und neuen Aspekt, über den es selbstverständlich schon jetzt geteilte Meinungen gibt: Die Anbindung zum sogenannten Fediverse via dem ActivityPub-Protokoll wie zum Beispiel bei #Mastodon, #Pixelfed, #Pleroma, #Firefish etc. [https://de.wikipedia.org/wiki/Fediverse](https://de.wikipedia.org/wiki/Fediverse) ) Das bedeutet für mich nicht, dass Threads ein Grund wäre zum Meta-Konzern zurückzukehren, aber es zeigt mir, dass das gesamte Fediverse inklusive der Optionen derartige Plattformen eigenständig im WWW zu betreiben - genau wie die eigene Website oder den eigenen Blog - mit den richtigen Schnittstellen und Protokollen auf lange Sicht die bessere Wahl für jedes Unternehmen und jede Marke sein dürfte.
**q.e.d. - quod esset(!) demonstrandum - Was zu beweisen wäre, ich weiß ;-)**
**Edit: Eine kurze Ergänzung.**
Mittlerweile (Juni 2025) sind Zeichenbeschränkungen innerhalb von #Threads und zahlreicher "alter" #SocialMedia Plattformen, aber auch bei den bekanntesten Vertreter:innen im Fediverse wie zum Beispiel #Mastodon für viele Interessenten ein größerer Nachteil; Unternehmen, Marken, Journalist:innen, Schriftsteller:innen. Verlage, öffentliche Institutionen, Privatpersonen ... suchen und benötigen oftmals mehr als 250 Zeichen zur Darstellung eines Sachverhalts oder zur Kommentierung und zur Diskussion von komplexen Themen, Dienstleistungen und Produkten - Und es wollen oder können eben nicht alle ihren eigene Website oder ihren eigenen Blog betreiben.
Der sogenannte "short form content" bzw. das "Micro-Blogging" mit ihrem im Schnitt auf maximal 500 Zeichen begrenzten Umfang und der "long form content" bzw. das "Macro-Blogging" welche prinzipiell eine unbegrenzte Anzahl von Zeichen erlauben, stehen sich dabei gegenüber. Technisch sind beide Varianten auf einer Plattform möglich und werden zum Beispiel bei #Nostr respektive bei #Primal oder #Yakihonne uvm. und bei neueren Vertretern im Fediverse wie #Bonfire angeboten. Ein ausführlicherer Beitrag über den Entwicklungsstand und meine persönlichen Testergebnisse zum Nostr-Netzwerk bzw. Nostr-Protokoll und zu Bonfire steht noch aus; TBC.
First published: 2024-01-19 18:00:00
Edit: 2025-07-03 12:00:00
Tags: MAMPATT, GAFAM, THREADS

